Unser Verein
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Unser Verein

 

Mit „Es war einmal...“, so fangen alle Märchen an.

Und so (vielleicht) genau, war`s bei unserem ASV.

Ob also am 26.06.1925 sieben Männer an ein Märchen geglaubt haben oder sich nur vom grauen Alltag (der 1. Weltkrieg war erst 7 Jahre vorbei und Arbeitslosigkeit gab es genug) etwas Abstand verschaffen wollten, weiß man nicht, aber man hatte sich zusammen gesetzt und den „Angelsportverein Groß Höchst“ (den späteren „Angelsportverein 1925 Frankfurt-Höchst e.V.) aus der Taufe gehoben. Das Original des Gründungsprotokolls liegt leider nicht mehr vor. Es ist wohl bei dem Brand in 1971 verlorengegangen. Eine Abschrift ist allerdings bei der Vereinschronik im Vorspann zu finden. Danach waren die Vereinsgründer die Angelfreunde:

Hans Schneider, Hermann Krause, Hans Tietz, Edmund Laschinski sowie Unglaube, Kräftling und Schreiber.

Zum 1. Vorsitzenden wurde damals Hans Schneider gewählt. Er hatte dieses Amt bis 1929 inne und wurde dann durch Angelfreund Schäfer abgelöst. In seine Zeit fällt auch eine Neufassung der Vereinsstatuten vom 05.12.1929.Um ein sauberes Gewässer mußte er sich keine Gedanken machen. Die Nidda wurde zu den fischreichsten Gewässern gezählt und der Main hatte Trinkwasserqualität. Unsere Angelfreunde fuhren in den Jahren 1925 bis zum Ausbruch des 2.Weltkrieges noch an die Wetter bei Hanau, denn dort hatte der Verein ein Gewässer gepachtet.

Im Jahre 1934 hatte der Verein eine Mitgliederstärke vom 20 Mitgliedern erreicht

In der Jahreshauptversammlung am 18.01.1935 wurde als Nachfolger des damaligen 1. Vorsitzenden Sportfreund Schäfer Sportfreund Knoch zum neuen Vereinsführer gewählt.

Allein der Name „Vereinsführer“ zeigt schon, in welcher Zeit man sich befand. Mit dem Datum vom 12.06.1936 schließt das vorhandene Protokollbuch. Der Begriff „vorhandene“ wurde bewußt gewählt, denn beim Brand unserer Wetterschutzhütte in der Nacht vom 2. auf den 3.11.1971 sind viele Dokumente ein Raub der Flammen geworden. Überliefert ist noch, daß nach dem 2. Weltkrieg die Sportfreunde Högemeyer und Jung 1. Vorsitzende des Vereins waren. Ebenso ist noch bekannt, daß das Gewässer Wetter abgegeben wurde und man pachtete dafür ein Teilstück der Nidda. Dadurch sah sich der Verein in der Lage, seine Begrenzung der Mitgliederzahl auf 30 und später sogar auf 50 zu erhöhen.

So wie die Industrialisierung zunahm, so nahm auch die Verschmutzung der Gewässer zu. Und dies alles schon in den 50er Jahren. Noch heute haben wir, trotz aller Bemühungen und zweifellos auch trotz des einen oder anderen Erfolges, unter diesen Folgen zu leiden. Fehler, welche man damals durch die Kanalisierung der Fluß- und Bachläufe gemacht hat, werden heute mit teurem Geld und großen Mühen wieder korrigiert.

Am 6.2.1966 wurde Hans Baier als Nachfolger des verstorbenen Heinrich Jung zum 1. Vorsitzenden gewählt. Um ihn scharte sich ein Vorstand, der bereit war, zu neuen Ufern aufzubrechen. In der gleichen Jahreshauptversammlung wurde Alfred Brech zum Ehrenvorsitzenden und Ehrenmitglied ernannt. Eine neue Vereinssatzung wurde verabschiedet und trat mit Wirkung vom 13.03.1966 in Kraft.

Auf der Mitgliederversammlung vom 24.11.1967 diskutierte man über die Anpachtung eines Teiles einer Kiesgrube. Es war unsere „Martinsgrube“ Und, man sollte es nicht glauben, auf dieser Versammlung fand auch erstmals eine Verlosung statt. Auch damals kostete das Los schon 1 DM. Ich zitiere aus dem Protokoll: “Zur Verlosung stand eine dreiteilige gesplißte Rute mit sehr guter Aktion im Werte von 27 DM.“ Gewinner war Spfrd. Franz Möhnke.

Am 9.3.1968 war es dann soweit, man pachtete die Martinsgrube, eine vollgelaufene, ausgebeutete Kiesgrube. Der Verein hatte somit seine Heimat gefunden und ein reichhaltiges Vereinsleben in all seinen Facetten war nun möglich. Das Gewässer selbst wird vom Verein bis zum heutigen Tag als Angelgewässer genutzt und ist durch Kauf auch inzwischen zum Teil in Vereinsbesitz. Noch im gleichen Jahr begann man mit dem Bau einer „Wetterschutzhütte“ welche im darauffolgenden Jahr dann ihrer Bestimmung übergeben wurde. Es war eine Bauhütte mit den Maßen 5,20 m x 7,80 m = 40,56 m2.Erstmals im eigenen Heim, fand in ihr am 03.11.1968 eine Mitgliederversammlung statt. Wie aber schon an anderer Stelle erwähnt, wurde diese Hütte in der Nacht vom 2. auf den 3. November 1971durch Brandstiftung ein Opfer der Flammen. Aber wie so oft im Leben, unter dem Motto „nun erst recht“, wurde noch im selben Jahr der Bau einer neuen Hütte in Angriff genommen. Mit großem Einsatz und noch mehr Selbsthilfe entstand eine nicht nur neue, sondern auch größere Hütte. Mit einer Grundfläche von 84 m2, ausgestattet mit einer kompletten Gasversorgung für Licht und Kochgelegenheiten sowie für eine moderne Heizung, wurde am 27.05.1972 das neue Vereinsheim seiner Bestimmung übergeben. Dank der vielen Mitglieder, welche kostenlos Arbeitsleistung und Material einbrachten, wurde der reale Wert des Gebäudes in Höhe von 50.000 DM auf tatsächliche Kosten in Höhe von 8.000 DM gesenkt. Da kann man nur sagen: Respekt und alle Achtung vor soviel Leistung. Auch ein Brunnen wird zu dieser Zeit niedergebracht. In der Mitgliederversammlung am 06.07.1973 wird bekannt gegeben, daß noch in demselben Jahr eine Veranda und ein Toilettenanbau angebracht werden sollen.

Doch auch dieser Hütte war kein langes Glück beschieden, denn sie brannte, bedingt durch Brandstiftung, in der Nacht vom 05. auf den 06..09.1976 bis auf die Grundmauern nieder. Die Versammlungen wurden deshalb b.a.w. im Vereinsheim der Kleintierzüchter in Schwanheim abgehalten. Auch diesmal resignierte man nicht und konnte am 25.03.1978 in einer neuen Wetterschutzhütte Einzug halten. Und, dem Heiligen St. Florian sei Dank, diese Hütte steht noch heute.

Anfang des Jahres 1969 ereigneten sich zwei Dinge, die für den Verein auch heute noch von entscheidender Bedeutung sind:

1. am 22.04.1969 wurde der Verein unter der Nummer 5593 in das Vereinsregister

eingetragen und führt nunmehr den Namen:

„Angelsportverein 1925 Frankfurt-Höchst e.V.“

1. als erstem Angelsportverein in der Bundesrepublik wird diesem Verein vom Finanzamt die Gemeinnützigkeit zuerkannt und er ist damit von allen Steuerlasten befreit.

Am 24.01.1970 findet im Gasthaus „Zur Goldenen Rose“ der erste Kappenabend in der Vereinsgeschichte statt. Diese Veranstaltung gehört somit zu den „Traditionsveranstaltungen“ in unserem Vereinsleben. Etwas, wie ich finde, interessantes ebenfalls aus dem Jahre 1970, aber auch heute noch von einer gewissen Aktualität: Dem Rundbrief 2/70 war ein Merkblatt beigefügt worden, welches unter dem Punkt „Sonstiges“ unter anderem folgendes enthielt:

„Von durchschnittlich 6 Versammlungen im Jahr, hat jedes Mitglied mindestens drei zu besuchen. Von durchschnittlich 8 Veranstaltungen im Jahr, hat jedes Mitglied mindestens 4 zu besuchen. Tut er das nicht, erfolgt sein Ausschluß aus dem Verein zum Jahresende. Über besondere Fälle entscheidet der Vorsitzende.“ Also hatte man auch schon zu dieser Zeit seine Probleme. Dieser Punkt kam allerdings nicht zur Anwendung, da er in der Mitgliederversammlung am 22.05.1970 nicht die notwendige Mehrheit fand.

Ab dem 01.01.1971 wurde ein Raubfischgewässer bei Klein-Auheim gepachtet. Dieses wurde aber im Jahre 1974 wieder abgegeben. Im gleichen Jahr verstarb nach 40jähriger Vereinszugehörigkeit der Ehrenvorsitzende und Ehrenmitglied Alfred Brech.

Am 12.03.1971 fand zum letzten Male eine Sportfischerprüfung in unserem Verein in Vereinsregie statt. Danach übernahm der Verband diese Prüfungen und ab 1991 war sie dann staatlich.

Leo Zöllner war inzwischen 1. Vorsitzender geworden und in seiner Amtszeit wurde am 24. Mai, dem 07. und 08. Juni sowie dem 14. bis 16. Juni 1975 das 50jährige Jubiläum begangen.

Eine Mitteilung in der Mitgliederversammlung vom 03.04.1976 besagt, daß durch Karl Nitsch an der Martinsgrube ein Räucherofen gebaut wird.

Ende 1980 findet eine erste Diskussion über den Kauf eines Teiles des Pachtgeländes /Gewässers statt. In der Jahreshauptversammlung vom 31.01.1981 wurde u.a. eine Beitragserhöhung auf 150 DM für Erwachsene und auf 75 DM für Jugendliche beschlossen

(diese Beiträge gelten noch heute). Am 25.04.1981 wird in der Mitgliederversammlung der Kauf des Geländes bekannt gegeben. Kaufpreis: 90.000 DM.

1985 ist ein Jahr, welches vereinsmäßig auch zu den ereignisreichen Jahren zu zählen ist. Reinhard Hasselmann ist inzwischen 1. Vorsitzender und unter seiner Regie wurden in diesem u.a. folgende Arbeiten erledigt:

1. eine Wanne für den Gastank wurde betoniert,

2. ein Brunnenschacht von 2,50 m tiefe, befestigt mit Betonringen, wurde angelegt,

3. Rohre wurden frostsicher tiefer gelegt,

4. und als größtes Ereignis: nachdem ca. 1700 m Kabel vom Bootsbauer Speck zur Hütte verlegt waren, hatte die Wetterschutzhütte STROM.

In 1986 hat ein weitere Traditionsveranstaltung ihren Ursprung. Am 01.03. diesen Jahres wurde das erste Schlachtfest ausgerichtet. Ein Schwein von 260 Pfund kam unter das Messer.

62 Schlachtplatten wurden verkauft, der Rest an Fleisch und Wurst ging, so wie heute noch, über die „Theke“. Was es heute allerdings nicht mehr gibt, es wurde Wurst in Dosen verkauft Dank der großen Nachfrage mußten am 30.09.1989 bereits 2 Schweine geschlachtet werden. Und heute kann man, wenn man das zugekaufte Fleisch einrechnet, von fast 3 Schweinen reden.

Am 31.01.1987 erfolgte die letzte Änderung der Vereinssatzung.

In der Nacht vom 01. auf den 02.02.1987 Einbruch in die Hütte. Entwendet wurden u.a. eine Stereoanlage, div. Schnäpse, Zigaretten usw. Es entstand ein Gesamtschaden von ca. 6.000 DM. Der 13.03.1987 sah unser erstes YAM-Turnier. Damaliger Sieger: Spfrd. Heinrich Neidert mit 992 Punkten. In 1988 wurde das Zelt, der Billardtisch und das Aggregat verkauft. Von dem Erlös schaffte man einen Rasenmäher und einen Häcksler an. Die Erneuerung der Decke der WSH stand ins Haus. Kostenvoranschlag: 11.000 DM. Ausführung dieser Arbeit im Laufe des Jahres 1989 in eigener Regie. Ab 01.01.1988 durfte u.a. auch in Hessen kein lebender Köderfisch mehr verwendet werden. Es kam zu größeren Diskussionen im Verein, die auch heute noch immer wieder mal auftauchen, über den Sinn und Unsinn dieses Gesetzes. Am 06.12.1990 wird der Kauf von 3000 m2 Gewässer für den Betrag von 64.500 DM notariell beglaubigt. Von diesem Gewässerkauf kommen die 100 DM Umlagen, die auch heute noch zu entrichten sind. Im Verlauf des Jahres 1993 erfüllt sich für unseren ehemaligen Gewässerwart Alfred (Fred) Weigert ein lange gehegter Wunsch: die Pappeln am oberen Rand der Böschung werden gefällt und deren Laubeintrag in das Gewässer gehört somit der Vergangenheit an. Auf der JHV am 29.01.1994 werden Marianne und Reinhard Hasselmann zu Ehrenmitgliedern ernannt. Fast exakt ein Jahr später wurde ein weiterer Gewässerkauf bekanntgegeben. Es wurden 1643 m2 für 37.582,30 DM gekauft. 1997/98 wurden der Anbau (Werkstatt) und eine neuer Vorbau fertiggestellt. Ein neuer Fäkalientank wurde ebenfalls eingebaut. Im Frühjahr 2000 wurde das gesamte Grundstück des Herrn Schneider angepachtet. Erstmals trat dann auch der ASV als Verpächter auf, denn das Ufer und der Garten im Nordbereich wurden in Unterverpachtung abgegeben. Was jetzt noch kommt, ist Zukunft.

 

 

 

Mit dem vorangegangenen Bericht erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern es ist der Versuch, banale Tatsachen mit einem lebendigen Vereinsleben zu verknüpfen. Zusammengetragen habe alles in weiten Teilen aus dem Teil „Chronik“ (erstellt von Inge Neidert und Wolfgang Behnke) in der Festschrift zur 50-Jahrfeier und aus der Vereinschronik von 1966 – 1988 (erstellt von Hans Baier). Diesen Vereinsmitgliedern an dieser Stelle meinen herzlichen Dank. Ohne ihre „Vorarbeit“ wäre dieser Bericht nicht zustande gekommen. Weitere Informationen entnahm ich Versammlungs- und Sitzungsprotokollen.

Euer

Manfred Sparwald